Was erwartet die Event-Branche nach der Corona Krise?

Online in jungen Jahren

Die Krise ist weiter allgegenwärtig und viele Branchen leiden. Besonders hart trifft es die Kreativbranche und Eventagenturen. Worauf müssen sich Eventmarketer und Agenturen nach der Krise einstellen und was wurde in Zeiten der Krise gelernt. Wie profitieren davon die Kunden. Das erfahren Sie in diesem Artikel.

Die Corona-Krise hat Deutschlands Eventbranche hart getroffen. Viele Agenturen, Locations, Dienstleister und andere Akteure hatten mehrere Monate einen kompletten Betriebsausfall und können in der Zwischenzeit zwar unter Einschränkungen arbeiten, jedoch deckt der Betrieb meist nur unzureichend die Kosten.

Auch gibt es immer noch keine Entwarnung oder ein konkretes Datum, wann wieder mit Normalbetrieb zu rechnen ist. Deswegen stellt sich die Frage: Wie geht es mit und nach Corona weiter? Kann man aus der Krise lernen und sogar davon profitieren? Dazu würden wir gerne 3 Thesen aufstellen.

1. Nach der Krise ist vor der Krise

Wir vertreten die Meinung, dass die Situation, wie sie gerade aktuell bei Corona entstanden ist, wieder entstehen wird. Die Gründe liegen auf der Hand:

  • Die Globalisierung trägt dazu bei, dass sich Krankheiten schneller auf der ganzen Welt verbreiten können, wie noch vor 10 oder 20 Jahren.
  • Regierungen werden bei Ausbrüchen verschiedener Krankheiten zukünftig schneller mit kurzen und teilweisen Lockdowns in verschiedenen Formen reagieren. Niemand will riskieren, dass weitere globale Pandemien entstehen.
  • Es gibt bereits Indizien, von was die nächsten Gefahren ausgehen werden, z.B. Multiresistente Keime, siehe https://www.giessener-allgemeine.de/panorama/corona-gefahr-superbugs-keim-arm-resistenz-antibiotika-forschung-warnung-virus-zr-90041872.html
  • Es hat sich eine Branche entwickelt, die von Alarmismus und Krisen profitiert, wie z.B. die Medien, die in der Corona Krise gelernt haben, dass verkaufte Auflage und Klicks steigen. Außerdem hat sich eine ganz neue Branche von Geschäftemachern entwickelt, wie Desinfektionsmittel- und Maskenvertriebe, Vertriebe von Luftreinigungsgeräten. Es gibt also viele Profiteure, die an einer Verunsicherung der Bevölkerung durch Krankheiten interessiert sind.

2. Nach Corona werden bei Unternehmen die Eventbudgets schrumpfen oder gestrichen

Wer denkt, dass es nach der Corona Krise in der Eventbranche wieder normal weitergeht, wird sich unserer Ansicht nach täuschen, weil:

  • Unternehmen sind aktuell noch verunsichert. Wir haben fast Ende des Jahres und es gibt noch kein Zeichen von Politik und Medizin, wann es für die Eventbranche wieder normal weitergehen wird. So lange werden nahezu alle Unternehmen keine größeren Events in ihre Budgetplanungen 2021 aufnehmen.
  • Aufgrund der langen Unsicherheit wurde in den Eventabteilungen von Unternehmen Personal reduziert und müsste zuerst einmal wieder aufgestockt werden, um Events anzustoßen, zu budgetieren und inhouse zu managen.
  • Auch Unternehmen haben in der Krise neue Wege entwickelt, ihre Events durchzuführen. Produktpräsentationen etc. wurden per Live Stream gezeigt. Dabei hat man gemerkt, dass die Ergebnisse und die Öffentlichkeitswirkung unwesentlich schlechter, gleich gut oder sogar besser war- und das oft mit niedrigerem Budget.

Wir schätzen, dass man in der Eventbranche frühestens 2022 wieder etwas aufatmen kann und man selbst dafür proaktiv und verstärkt für Veranstaltungen bei Unternehmen werben muss.

3. Der Eventbesucher geht selektiver auf Live Events

Auch der Eventbesucher könnte sein Denken in der Corona Krise verändert haben. Er hat gemerkt, dass ihm viele Veranstaltungen nicht fehlen, oder dass er durch die digitale Teilnahme Zeit, Geld und Reiseaufwand gespart hat. Dadurch könnte er bei zukünftigen Eventbesuchen sehr viel selektiver vorgehen und stärker den persönlichen Mehrwert eines Live Events hinterfragen.

4. Jeder in der Eventbranche muss sich strategisch und digital besser aufstellen

Egal ob Messebauer, Künstler, Veranstalter, Location, sie alle müssen Methoden finden, wie sie bei Krisen, wie aktuell, ihre Existenzberechtigung aufrechterhalten. Sie müssen tiefer hinterfragen, was der eigentliche Zweck ihrer Arbeit aus der Sicht des Kunden ist und diesen dann eventuell auch digital abbilden zu können.

  • Ein Messebauer wird zum Beispiel gebucht, damit ein Kunde mit seinem Stand auf einer Messe dem Besucher ins Auge sticht und damit neue Aufträge anbahnt. Denkbar wäre hier digitale Messestände anzubieten oder auch Kompetenz im Onlinemarketing aufzubauen.
  • Eine Veranstaltungslocation könnte die Infrastruktur für digitale Veranstaltungen anbieten.
  • Veranstaltungstechniker müssen ihre Techniklager um Übertragungstechnik für digitale Veranstaltungen ergänzen.
  • Veranstalter können digitale Events konzipieren und bei Kongressen digitale Vorträge und Masterclasses anbieten. In den USA und auch teilweise in

Deutschland werden hohe Einnahmen erzielt, indem Live-Streaming Tickets und gegen Aufpreis Aufzeichnungen von Vorträgen angeboten werden. Oft überschreiten sogar oft die Einnahmen durch Digitaltickets die Einnahmen, die man früher durch Live Veranstaltungen erzielt hat.

Fazit, was die Event-Branche nach der Corona Krise erwartet

Durch Corona hat sich die Branche tiefgreifend und unserer Meinung nach, nachhaltig verändert. Selbst wenn es keine Beschränkungsmaßnahmen mehr für Veranstaltungen gibt, wird es sowohl bei Unternehmen, Veranstaltern und Besuchern große Verhaltensänderungen geben, auf welche sich die Branche einstellen muss. Schon jetzt boomen Hybrid Events und Online Veranstaltungen, das wird sich auch so schnell nicht ändern.